98ste Stampede


Ein Pferd ging gleich zu Anfang nach Abwurf des Reiters zu Boden, es bockte so heftig das es sich selbst (!) die Wirbelsäule brach und plötzlich das Hinterteil wegsackte. Das arme Tier war unfähig aufzustehen, die Scenerie wurde sofort von schwarzen Planen abgedeckt, ein Truck kam mit Anhänger und das Vieh wurde abtransportiert. In diesem Moment kam das Gewitter über uns richtig in Fahrt, es regnete und blitzte so sehr das die Zuschauer die Plätze verließen und die Show kurzzeitig gestoppt wurde.





Sorry Cowboys, so sehr ihr auch euer Rodeo oder Bull Ryding liebt,  ich muss es sagen wie ES IST: TIERQUÄLEREI!!
Etwas später ging ein Cowboy zu Boden und blieb liegen. Soweit ich das erkennen konnte hat er mächtig einen vor den Latz bekommen. Auch er wurde auf einer Barre abtransportiert.
Dies ist eine Show mit echten Menschen und echten Tieren, die einen wollen und die anderen müssen da durch.




Später erfuhr ich aus den Nachichten das an diesem Tage unseres Besuches auf dem 98. STEMPEDE insgesamt 3 Pferde ihr Leben ließen und ein Chuckwagon Fahrer in Lebensgefahr schwebt. Bei dem abendlichen Chuckwagon Race hatte sich ein Pferd das Bein gebrochen, das andere bekam schon vor der Veranstaltung vor Aufregung beim Training einen Herzinfakt und war auf der Stelle tot. So in der art kommt das wohl regelmäßig vor. 

Rodeo

 Aberwitzige Erklärungsversuche und lächerliches Bedauern der Vorfälle vom Veranstalter bieten sich zur Selbstrecherche an...interessant wird es bei der Aussage zu dem Pferd mit dem gebrochenen Rückgrad. Wie gesagt, Tierfreunde haben dort nichts zu suchen. 

Bull riding

Chuck Wagon Race

working cow horse

team cattle penning

stock dog championchip

heavy horse supreme show

Meinungsverschiedenheiten



Stampede Parade

Halb Calgary war bei der Stempede Parade versammelt. Schon den Tag zuvor haben sich Zuschauer mit Klappstühlen ihren Platz gesichert. Das Wetter war herrlich für die dreistündige Parade. Es waren lauter Band´s, Pferde, Kutschen, und bunt geschmückte Wagen. Hier waren sogar Indianer vertreten die beim Canada-Day völlig vergessen wurden.
Traurigerweise bekamen Panzer und Soldaten mehr Beifall wie die First Nation.
Ein Volk das mehr dem Krieg applaudiert wie zu der Kultur und Geschichte des Landes hat wohl selber kein Krieg erlebt.













Calgary


Ein par Tage bei Sefik in Calgary brachte uns das Stadtleben wieder ein Stück näher.

 

Er wohnt seit über zehn Jahren hier und hatte einige Geschichten über kanadischen Eigenheiten zu berichten. Was uns bei den Einwanderer immer wieder zu Ohren kam, ist die simple Oberflächigkeit wie man sie aus den USA kennt. Echte Freundschaften können wohl sehr schwer geschlossen werden.
Wer fleißig ist und die Mut hat zur Selbstständigkeit kann mit einem Handwerklichen Beruf weitaus mehr Geld verdienen wie in Deutschland.   
Es sieht so aus ob jeder ein Haus hat, doch der scheint trügt. Fast jeder bekommt einen Kredit und man bekommt einen Kredit leichter, wenn man schon einen Kredit vorher hatte. Das Schuldensystem ist sehr verführerisch und man kann sehr leicht daran teilnehmen.

Calgary erfreut sich eines Bau-Booms. Die Einwohnerzahl hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt und die Hochhäuser in der Innenstadt schießen aus dem Boden wie Pilze im Wald.
Calgary war vor etlichen Jahren eine karge Landschaft mit zig Rindern und dementsprechend vielen Cowboys. Dieses Wild Wild West Feeling spührt man immer noch. Sicher hat das laufende Stempede sein übriges dazu beigetragen.